Am 27. September ist Dotschy Reinhardt, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Dokumentations-und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Autorin, im Museum Humpis-Quartier zu Gast. In der Lesung stellt Dotschy Reinhardt, die in Ravensburg und der Umgebung aufgewachsen ist, einzelne Passagen aus ihren Büchern »Gypsy. Die Geschichte einer großen Sinti-Familie« und »Everybodyʼs Gypsy: Popkultur zwischen Ausgrenzung und Respekt« vor.
In ihrem ersten Buch befasst sich Dotschy Reinhardt sowohl mit persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen, die sie als Sinteza, einer Angehörigen des Volkes der Sinti, machte, als auch mit der jahrhundertelangen Verfolgungs- und Vertreibungsgeschichte der Minderheit der Sinti und Roma in Deutschland und ihrer eigenen Familiengeschichte. In ihrem zweiten Werk »Everybodyʼs Gypsy« greift sie Bilder, Klischees und Vorurteile auf, die zur „Gypsy-Kultur" existieren und insbesondere in der Popkultur eine weite Verbreitung und Aneignung erfahren.
"Der sogenannte Gypsy-Style ist fest in
unserem Alltag, vor allem in der Popkultur, verankert. In Musik, Film,
Fernsehen, Literatur und Mode bedient man sich gerne bei alten und falschen Klischees,
die den „Gypsys“ zugeschrieben werden – sie versprechen Freiheit, Sinnlichkeit
und Emotionen. „Everybody’s Gypsy“? Jedenfalls manchmal."
(Klappentext,
Everybodyʼs Gypsy: Popkultur zwischen Ausgrenzung und Respekt)
Diesen Zuschreibungen setzt Dotschy Reinhardt Beispiele aktiver Erinnerungsarbeit und tatsächlicher Bereicherungen der Kultur entgegen.
Kurzbiografie der Autorin:
Dotschy Reinhardt
ist Sängerin, Autorin und als wissenschaftliche Mitarbeiterin im
Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg tätig.
Sie engagiert sich
seit Jahren gegen die Diskriminierung von Sinti und Roma, tritt für die
Gleichberechtigung der Minderheit ein und ist Vorstandsmitglied im Sinti Power
Club e.V. Zudem ist Dotschy Reinhardt als erfolgreiche Musikerin mit vier
veröffentlichten Alben und als Autorin zweier Bücher seit Jahren ein fester
Teil der deutschen Kulturlandschaft.
Sie wurde vom
Bündnis für Demokratie und Toleranz dieses Jahr als Botschafterin für
Demokratie und Toleranz 2020/2021 ausgezeichnet.
Mit »Gypsy. Die Geschichte einer großen Sinti-Familie« debütierte sie 2008 als Autorin, 2014 erschien ihr zweites Buch »Everybodyʼs Gypsy«, welches sich mit dem Einfluss der vermeintlichen „Gypsy“-Stereotype auf die Popkultur befasst.
Die Lesung ist Teil
des Begleitprogramms zur aktuellen Sonderausstellung "Ausgrenzung und
Verfolgung. Ravensburger Sinti im Nationalsozialismus".
Anmeldung unter mhq@ravensburg.de oder 0751 82 820
Es gelten die jeweils aktuellen Hygienemaßnahmen.
Foto: Dotschy Reinhardt, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma